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Kastration, ja oder nein?
Auf keinen Fall dürfen Füchse kastriert werden.
Bei Haustieren greift man zu dieser Maßnahme, um das Verhalten des Tieres zu verändern. Durch den Eingriff in den Hormonhaushalt möchte der Mensch bestimmte Charaktereigenschaften "ausschalten". Das Verhindern von Nachwuchs, steht hier meist an zweiter Stelle.

Beim Fuchs erreicht man damit eher das Gegenteil. Füchse leben in komplexen Familienverbänden oder als Einzelgänger. Ihr soziales Verhalten wird über die Sexualhormone gesteuert. Durch die Kastration fällt diese Steuerung weg. Der Fuchs, insbesondere der Rüde, verliert jede soziale Bindung. Ein draufängerischer Rüde wird dadurch eher noch wilder und Fähen (weiblicher Fuchs) kennen kein Sozialverhalten mehr, auch gegenüber Welpen nicht.
Ein kastrierter Fuchs kann aus diesen Gründen nicht mehr ausgewildert werden, da er keinen Anschluss an seine Artgenossen mehr finden wird.
Und auch als Haustier fehlt ihm damit die Bindung zu seiner Bezugsperson. Kastrierte Füchse werden also nicht zutraulicher, sondern eher aggressiver.

Ungewollten Nachwuchs verhindern.
Geschlechtsreif ist ein Fuchs mit ca. 8-9 Monaten. Bis zu dieser Zeit, besteht also keine Gefahr auf Nachwuchs.
Um jedoch bei Hausfüchsen später Nachwuchs zu verhindern, sollte bei paarweiser Haltung der Rüde sterilisiert werden. Bei der Sterilisation werden nur die Samenleiter des Rüden durchtrennt und nicht, wie bei der Kastration, die Hoden entfernt.
Dieser harmlose Eingriff macht den Rüden unfruchtbar, verändert aber sein Sozialverhalten nicht, da keine hormonelle Veränderung eintritt. Die Füchse führen ein normales soziales Leben, zudem auch die Paarung gehört. Welpen jedoch können nicht mehr gezeugt werden. Auch in der Natur kommt es durchaus vor, dass der Deckakt ohne Nachwuchs bleibt.
Bestehen Sie bei Ihrem Tierarzt auf eine Sterilisation und betonen Sie, dass Ihnen der Unterschied zur Kastration sehr wohl bewusst ist. Lehnt Ihr Tierarzt eine Sterilisation ab und versucht er Sie zu einer Kastration zu überreden, wechseln Sie den Tierarzt.

Kastration auch bei Hunden nicht sinnvoll.
Aufgrund unserer Erfahrungen und der nahen Verwandtschaft zwischen Füchsen und Hunden, raten wir übrigens auch bei Hunden dringend von einer Kastration ab. Sprechen Sie mit uns über Ihre Gründe, Ihren Hund kastrieren zu wollen. Gerne informieren wie Sie ausführlich über Alternativen und Möglichkeiten. Im Sinne Ihres vierbeinigen Freundes, scheuen Sie nicht uns zu dem Thema zu kontaktieren!... > Kontakt

Mehr Information dazu finden Sie auch auf unserer Hundeseite WIR HUNDE -> www.wir-hunde.de.
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Kontakt halten?
Leider hört man immer wieder, man solle den Kontakt zu einem Wildtier auf das absolut nötige Minimum reduzieren, damit keine zu enge Bindung zum Menschen erfolgt.
Auf viele andere Wildtierarten trifft dies zu. Auf Füchse allerdings nicht. Im Gegenteil. Das komplexe und ausgeprägte Sozialverhalten dieser Tiere schafft eine starke Beziehung zwischen Mutter und Welpe. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die leibliche Mutter, oder um eine menschliche Ersatzmutter handelt.

Wärme und Zuneigung sind für einen Fuchswelpen wichtig. Ein enger Kontakt zum Menschen hat keinen direkten Einfluss auf die spätere Verhaltensweise des Fuchses, ist aber für seine Prägephase von größter Wichtigkeit. Da Fuchswelpen bei der Hausaufzucht in der Regel als Einzeltier gehalten werden, muss die Ersatzmama gleichzeitig auch die Rolle der Geschwister übernehmen.
In dieser Zeit sollten Sie das Tier möglichst an allem teilhaben lassen. Nehmen sie ihn als kleinen Welpen möglichst überall mit hin. Gehen Sie so oft es geht mit ihm spazieren, auch wenn das Füchschen vielleicht lieber zu Hause bliebe. Bleibt er ohne Spaziergänge nur in der Wohnung, wird er später außerhalb der Wohnung Angst haben, da ihm diese Umgebung völlig fremd ist. Einen Fuchs auszuwildern, für den Wald und Wiese völlig neue Elemente darstellen, ist fast unmöglich. Ihn gegen seinen Willen, seine Instinkte aber zum Hausfuchs zu machen, ist genauso unmöglich. Somit wird er zu einem Problemtier. Er kann nicht ausgewildert werden, aber er kann auch nicht im Haus bleiben.

Es ist also das Beste, den jungen Fuchs gleich an alles zu gewöhnen. In der Prägephase lernt er am schnellsten und unkompliziert, da er seiner Mutter völlig vertraut. Geht er dann wenn die Zeit gekommen ist, stellt die normale Umgebung für ihn kein Problem da und er kann sich darauf konzentrieren, ein freies Revier zu suchen.
Bleibt er in seltensten Fällen doch bei Ihnen, wird er auch zahm bleiben.


Krankheiten / Parasiten
Die immer gegenwärtige Angst vor Krankheiten bezieht sich - man kann fast sagen, leider - nicht nur auf den Welpen selbst, sondern auch auf die Gefahren, sich als Mensch an dem Welpen anzustecken. Darum unterteilen wir hier in Kranheiten / Parasiten die den Menschen befallen können und in solche, die der Fuchs haben kann.

Krankheiten / Parasiten vom Fuchs zum Mensch.

Fuchsbandwurm.
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der im Darm des Fuchses lebt. Seine Eier werden nur mit dem Kot des Fuchses ausgeschieden. Der Mensch kann sich infizieren, wenn er diese Eier verschluckt.
Die Gefahr der Übertragung von einem infizierten Muttertier auf den Welpen ist sehr gering, denn auch er müsste die Eier verschlucken. Dass er beim Saugen an den Zitzen der Mutter Eier aufnimmt, die dort haften, ist unwahrscheinlich. Etwas größer wird die Gefahr, wenn der Welpe bereits in dem Alter ist, wo er feste Nahrung zu sich nimmt. Als Hauptzwischenwirt ist die Maus bekannt, die ja nun das Hauptnahrungsbild des Fuchses darstellt. Trotzdem ist Panik hier völlig fehl am Platze. Zum einen ist sowohl für das Tier als auch für den Menschen beim Verschlucken von Eiern eine Infektion lediglich möglich, aber keinesfalls gegeben. Zum anderen ist die Zahl der infizierten Füchse gering, auch wenn die Jägerschaft gerne anderes verbreitet um Panik auszulösen.
Evtl. im Kot des Welpen erkennbare Würmer oder Wurmstücke sind in der Regel für den Menschen harmlose Spulwürmer.

Weitere Informationen zum Fuchsbandwurm allgemein finden Sie hier.


Räude.
Auch die Räude ist keine Krankheit, sondern ein parasitärer Befall. Räudemilben leben unter der Haut des Fuchses und legen dort ihre Eier ab. An Räude erkrankte Füchse leiden unter Juckreiz und verlieren großflächig das Fell. Die Haut ist wund und näßt.
Auf den Menschen ist die Fuchsräude, die übrigens dieselbe Art wie bei Hunden ist, nicht übertragbar. Ein Befall bei Welpen ist bis dato nicht bekannt.
Räude lässt sich heute problemlos behandeln. Präparate zur Heilung wie bspl. Milbemax erhält man beim Tierarzt oder auch in gut sortierten Zoofachgeschäften.


Tollwut.
Vorab: Deutschland gilt seit mehreren Jahren offiziell als tollwutfrei.
An Tollwut erkrankte Alttiere sind nicht in der Lage, Nachwuchs zu zeugen oder aufzuziehen. Da die Tollwut nur durch Bisse eines erkrankten Tieres auf den Menschen und auch unter den Tieren selbst verbreitet werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit eines tollwutkranken Welpen in Zahlen kaum auszudrücken. Je jünger der Welpe ist, desto geringer ist die Gefahr. In unserer Laufbahn haben wir noch nie einen an Tollwut erkrankten Jungfuchs oder gar Welpen gehabt.

Weitere Informationen zur Tollwut im allgemeinen finden Sie hier.


Krankheiten / Parasiten, die der Welpe haben kann.

Durchfall
Durchfall wird in der Regel durch Unverträglichkeit des Futters ausgelöst. Insbesondere solange der Kleine noch Milch bekommt, bemerken wir immer wieder eine mehr oder weniger starke Unverträglichkeit. Das dürfte einfach daran liegen, dass Hundewelpenmilch der Fuchsmilch zwar nahe kommt, aber eben doch kein echter Ersatz ist.

Bei der Umstellung von Milch auf feste Nahrung kommt es gelegentlich zu Durchfällen, da sich die Verdauung komplett umstellen muss. Hält der Durchfall an oder wird gar schlimmer, stellen Sie langsamer um. Erfolgt trotzdem keine Besserung, wechseln Sie das Futter.

Ständiger oder wässriger / blutiger Durchfall könnte auf einen Parasitenbefall zurück zu führen sein. Welpen sind häufig mit Spulwürmern oder Koczidien geplagt. Würmer können oft, aber nicht immer, im Kot mit bloßem Auge erkannt werden. Koczidien als einzellige Parasiten dagegen sind nur über eine Kotuntersuchung nachweisbar.
Parasitär bedingter Durchfall wird häufig von Fieber begleitet.

Bei Durchfall sollten Sie immer darauf achten, dass der Fuchs vermehrt Flüssigkeit aufnimmt. Geben Sie zu den Mahlzeiten mehr Feuchtigkeit, indem Sie den Futternapf z.B. mit Tee auffüllen.


Erbrechen
Das Erbrechen bei Welpen ist zunächst kein Grund zur Besorgnis. Zeigt das Erbrochene keine Absonderheiten wie Blut oder Würmer, so können Sie von einer Magenverstimmung oder von einer Futterunverträglichkeit ausgehen. Erbricht sich der Welpe immer wieder und meist zeitnah nach dem Füttern, sollten Sie das Futter wechseln.

Erbrochene, länglich dünne Würmer bedeuten einen sehr starken Befall mit Spulwürmern.

Wird Blut erbrochen, gibt es viele Ursachen dafür. Bei größeren Mengen Blut sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Es kann sich um eine Vergiftung handeln. Evtl. hat der Welpe etwas scharfkantiges verschluckt. Auch einen Magendurchbruch kann man nicht ausschließen.


Fieber
Die normale Körpertemperatur eines Fuchses liegt rektal bei 38°C. Füchse reagieren schnell mit Fieber, so dass man über die Körpertemperatur ein recht zuverlässiges Indiz für eine Erkankung hat. Doch so schnell sie Fieber bekommen, so schnell ist die Temperatur auch wieder normal. Bei Verdacht auf Fieber sollte also in Abständen von 30 min. immer wieder gemessen werden, um ein deutliches Bild zu bekommen. Erst wenn die Temperatur über einen Zeitraum von mehreren Stunden konstant zu hoch ist, kann man wirklich von Fieber sprechen.

Zum Fiebermessen eignen sich am Besten handelsübliche digitale Fieberthermometer. Die Messpitze des Thermometers wird leicht gefettet oder einfach mit Spucke befeuchtet und dann vorsichtig 1-2 cm tief in den After des Welpen eingeführt. Eine zweite Person, die den Fuchs sichert, ist von Vorteil. Halten Sie das Thermometer während der gesamten Messung fest und so ruhig wie möglich.

Temperaturen über 39,5°C und unter 36,5°C sind bedenklich. Ist die Ursache nicht bekannt und hält der Zustand über Stunden an, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei konstanter Untertemperatur packen Sie den Welpen warm in Decken oder Tücher ein, um ein weiteres Abfallen der Körpertemperatur zu verlangsamen. Gegen Fieber können Sie selbst nicht viel tun. Geben Sie auf keinen Fall fiebersenkende Medikamente, ohne Rücksprache mit einem Tierarzt.


Koczidien
Koczidien sind einzellige Parasiten, die im Darm des Fuchses als Schmarotzer leben. Altfüchsen macht ein Befall in der Regel keine Probleme. Welpen können bei starkem Befall sogar sterben, weil der Parasit den Darm so stark reizt, dass kein Stoffwechsel mehr stattfinden kann.
Koczidien können nur über eine Kotuntersuchung nachgewiesen werden. Haben Sie den Verdacht auf einen Wurm- oder Koczidienbefall, geben Sie eine entsprechende Probe zur Untersuchung an Ihren Tierarzt. Bei einem positiven Befund wird eine Behandlung mit Tabletten vorgenommen, die Sie dem Welpen ins Futter mischen.


(Spul)Würmer
Würmer sind die häufigste Plage, mit denen der junge Fuchs fertig werden muss. Leider kann der Befall so stark werden, dass Lebensgefahr besteht. Die häufigsten Vertreter unter den Würmern sind die Spulwürmer. Sie erinnern an Spaghetti und leben im gesamtem Verdauungsbereich. Normalerweise werden sie mit dem Kot in Stücken oder auch als ganzer Wurm ausgeschieden. Bei sehr starkem Befall jedoch kann sogar der Magen mit Würmern gefüllt sein. Der Welpe erbricht sich und spuckt die Würmer so aus.
In jedem Fall ist eine Entwurmung erforderlich. Dazu sind die handelsüblichen Entwurmungsmittel für Hunde geeignet. Richten Sie sich nach dem Gewicht des Welpen und bleiben Sie bei der Dosierung lieber leicht unter der angegebenen Menge. Kontrollieren Sie nach der Entwurmung einige Tage den Welpen auf einen erneuten Befall. Wurmmittel können häufig die Eier der Würmer nur bedingt abtöten. Verbleiben so welche im Darm des Fuchses, schlüpfen diese nach ein paar Tagen. Bevor die frisch geschlüpften Würmer ihre Geschlechtsreife erlangen und wieder Eier legen können, muss unbedingt noch einmal entwurmt werden. Erst dann ist der Welpe wirklich wurmfrei.


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